Dienstag, 21. Oktober 2008

Stefan Petzner - Meine dreißig Tage an der Spitze

Der designierte BZÖ Parteiobmann Stefan Petzner (schon das Wort 'designiert' klingt durchaus gefährlich und kurzweilig), seines Zeichens Nachfolger von Jörg Haider (der, laut eigener Aussage sein Lebensmensch war) wird es nicht leicht haben, sich an der Spitze der Partei halten zu können.

Aber jetzt mal ein Nachsatz zum Thema Lebensmensch: Bis jetzt hat noch keiner gesagt: "ICH war sein Lebensmensch", nur "ER war mein ...". Noch etwas... Mich würde interessieren, wer dieses Wort als erster geprägt hat oder ob es schon länger im BZÖ in Umlauf ist. Ich weiß, dass am Samstag Morgen drei Personen in der SonderZiB dieses Wort benutzt haben: Petzner, Westenthaler und Dörfler. Haben Westenthaler und Dörfler sich nur deswegen hier eingereiht, weil z.B. Petzner der erste war, der eine Lebensmensch Aussage veröffentlichte? Griffen sie das Wort sleber auf, um etwaigen Schaden zu vermeiden?

Nun, welchen "Schaden"? Stefan Petzner hat einen riesigen Fehler begangen. Er hat Emotion gezeigt und das darf man bekanntlich als Politiker nicht. Und schon gar nicht zweideutig, unklar und vor allem: ungefragt.
Profil-Chef Rainer hat es im Zentrum sehr gut ausgedrückt: Die Journalisten stehen vor dem ungewohnten Problem, dass Petzner sie mit privaten Details über seine Beziehung zu Haider füttert, gleichzeitig um Ruhe bittet, es handle sich ja um Privates und dann nochmal eine Schippe drauflegt und im Krone.tv Interview drei Tempo-Packungen und zwei Schachteln Marlboro verdrückt.

Apropos dieses Interview. In meinen Augen der SuperGAU schlechthin (ich habe das Stöckl-Interview nicht gehört). Dieser Mann ist Parteiobmann? "Ich habe Angst in der Nacht." "Ich bin ganz allein." "Auf ihre Art und Weise haben sie sich geliebt" (Petzners Schwester) - Ist in Ordnung, nach dem Schock, sicher, viele Gedanken, Unruhe, etc. Niemand spricht Stefan Petzner die Menschlichkeit ab, dass er sich nicht so verhalten darf oder was auch immer. Aber prinzipiell haben solche Ausbrüche nichts in den Medien verloren.
Unde es wäre ja auch nicht so, dass Nadia Weiss ihn nach privaten Details gelöchert hätte . Man hört richtig, wie leid er ihr tut bei seinem ersten Zusammenbruch.

Und schon rumorts im BZÖ. Das Boulevard ruft vehemennt nach Claudia Haider, die glaub ich im Moment wichtigeres zu tun hat, als an die Spitze der Partei zu kommen (aber sag' niemals nie). Obwohl sie sehr ungehalten über Petzners Selbstinszinierung zur "echten Witwe/Lebensmensch/MehralsFreund/Gottesanbeter" sein soll (diePresse). Haubner ist im Gespräch und auch KHG wurde als Geist aus der Flasche ins Spiel gebracht. Ich bin davon überzeugt, dass Petzner in spätestens einem Monat den Hut nehmen und Adieu sagen wird. Eine Position im Pressereferat oder eine hörere Position in Kärnten und Ab dafür.

Die letzte Woche hat dem BZÖ (hoffentlich) gezeigt, dass Petzner zu instabil für den Posten ist. Wenn nicht, dann machen wir uns für einen lustigen Polit-Winter bereit. Kärnten is a Wahnsinn...

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Nachdem sich mein Interesse an einem erfolgreichen BZÖ in Grenzen hält, bin ich sehr für die Variante "Lustiger Polit-Winter".
Petzner muss bleiben! :)

Anonym hat gesagt…

Den Stefan Petzner im ersten Schock als Parteichef zu designieren, war sicher ein Fehler. Andererseits ist es auch wieder wurscht. Den Erfolg bei der letzten Wahl hat Jörg Haider alleine eingefahren. Bei den nächsten Wahlen werden die Stimmen wieder weg und das BZÖ eine ~4-Prozent-Partei sein - egal wer Obmann wird...